Viele Film- und Fernsehproduktionen zeigen Abbilder der realen Welt \u2013 inklusive realer Markenprodukte, die oftmals sogar gegen Entgelt zu Werbezwecken gezielt darin platziert werden (sogenanntes Product Placement). Oftmals versuchen die Produzenten solcher Werke jedoch auch, auf reale Marken zu verzichten, sei es aus Gr\u00fcnden der k\u00fcnstlerischen Freiheit, um dem Verdacht von Schleichwerbung vorzubeugen oder weil die Darstellung der Produkte den Interessen ihrer Hersteller zuwider l\u00e4uft. Stattdessen werden dann h\u00e4ufig fiktive Marken und Logos verwendet, die speziell f\u00fcr das Werk entworfen werden. Wenn diese prominent und wiederkehrend in Szene gesetzt werden, k\u00f6nnen sie gro\u00dfe Bekanntheit und ein erhebliches Vermarktungspotenzial entwickeln. Ein Beispiel hierf\u00fcr ist \u201eDUFF Beer\u201c aus der Zeichentrickserie \u201eThe Simpsons\u201c. Werden solche urspr\u00fcnglich fiktiven Marken f\u00fcr Produkte in der realen Welt verwendet, spricht man von \u201eReverse Product Placement\u201c.<\/p>\n

In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob allein das Studio berechtigt ist, das Vermarktungspotenzial fiktiver Marken auszusch\u00f6pfen, oder ob auch jeder Dritte Reverse Product Placement betreiben darf. Im Rahmen dieser Arbeit wird untersucht, inwieweit fiktive Marken und Logos allein aufgrund ihrer Verwendung im Ursprungswerk bereits durch Immaterialg\u00fcterrechte gesch\u00fctzt sein k\u00f6nnen und wem solche etwaigen Rechte zustehen. Neben dem Markenrecht spielen insoweit auch das Urheber- und das Designrecht eine Rolle. Daneben kommen lauterkeitsrechtliche Unterlassungsanspr\u00fcche des Studios gegen Dritte, die eine fiktive Marke verwenden, in Betracht. Im Zusammenhang mit Reverse Product Placement stellen sich verschieden Rechtsprobleme, die im Rahmen der Arbeit er\u00f6rtert werden. Die gefundenen Ergebnisse werden anhand der Interessenlage zwischen den beteiligten Akteuren bewertet und Schutzstrategien entworfen.<\/p>\n

Daneben werden Fragen im Zusammenhang mit der Praktischen Durchf\u00fchrung des Reverse Product Placements beleuchtet. Insoweit geht es insbesondere um die Rechteinhaberschaft an den fiktiven Marken sowie um etwaige werberechtliche Einschr\u00e4nkungen bei ihrer Verwendung. Die Arbeit geht daher \u00fcber eine rein theoretische Abhandlung hinaus und bietet auch f\u00fcr die Rechtspraxis eine wertvolle Hilfestellung.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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