Die Hauptausl\u00f6ser der Debatte um \u201eunerw\u00fcnschte\u201c Aktion\u00e4re waren die Heuschreckendebatte am Ende 2004, der TCI\/Deutsche B\u00f6rse-Fall am Anfang 2005 sowie die seit der Finanzkrise steigenden Investitionst\u00e4tigkeiten einiger aus politisch problematischen Staaten kommenden Staatsinvestoren. W\u00e4hrend dieser Zeit galten die Fondsgesellschaften (Private Equity, Hedgefond, Sovereign Wealth Fund) als \u201eunerw\u00fcnschte\u201c Aktion\u00e4re. Die zwischen 2008 und 2009 geschehenen \u00dcbernahmef\u00e4lle, wie Schaeffler\/Conti, Porsche\/VW, oder der seit September 2010 begonnene \u00dcbernahmekampf zwischen ACS und Hochtief lie\u00dfen die ganz gew\u00f6hnlichen operativen Unternehmen ebenfalls als \u201eunerw\u00fcnscht\u201c erscheinen. Diese vielf\u00e4ltigen Praxisf\u00e4lle deuten in gewissem Ma\u00dfe bereits an, dass eine Stigmatisierung bestimmter Investorengruppen von Anfang an zu vermeiden ist und stattdessen eine sorgf\u00e4ltige Problemanalyse durchgef\u00fchrt werden soll. Ausgehend von dieser Grund\u00fcberlegung ist die Verfasserin in die Regelungsziele der damit im Zusammenhang stehenden gesetzgeberischen Aktivit\u00e4ten in den letzten Jahren hineingegangen und hat daraus drei Interessenfaktoren (n\u00e4mlich: Interesse an der Funktionsf\u00e4higkeit der Kapitalm\u00e4rkte in der Erwerbsphase, Unternehmensinteresse in der Ex-post-\u00dcbernahmephase, sowie Sicherheits- und Wirtschaftsinteressen des Staates im Sonderfall der ausl\u00e4ndischen Beteiligungsinvestition in Deutschland) herausgezogen, auf die ein tragf\u00e4higes und genaue Differenzierung zulassendes Untersuchungskonzept entwickelt ist. In der Untersuchung wurde die Widerspr\u00fcchlichkeit der Debatte um \u201eunerw\u00fcnschte\u201c Aktion\u00e4rseinflussnahme, die in der sich inzwischen in Gegenrichtung gedrehten Debatte um \u201eerw\u00fcnschte\u201c Aktion\u00e4rsengagements deutlich zu erkennen ist, sehr sch\u00f6n aufgezeigt. Es handelt sich sowohl beim \u201eunerw\u00fcnschten\u201c als auch beim \u201ew\u00fcnschenswerten\u201c Aktion\u00e4rseinfluss im Kern um zwei Seiten derselben Medaille handelt. Es ist unm\u00f6glich, eine Seite zu entfernen, ohne die \u201eM\u00fcnze\u201c selbst zu zerst\u00f6ren. Mit dieser Arbeit leistet die Verfasserin somit einen wichtigen Beitrag zur Versachlichung der in der \u00d6ffentlichkeit und ggf. auch im rechtswirtschaftlichen Schrifttum nicht immer mit der erforderlichen Zur\u00fcckhaltung gef\u00fchrten Diskussion.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Jenaer Studien zum deutschen, europ\u00e4ischen und internationalen Wirtschaftsrecht, Bd. 51<\/p>\n","protected":false},"featured_media":491,"template":"","meta":[],"_links":{"self":[{"href":"http:\/\/www.jwv.de\/wp-json\/wp\/v2\/product\/191"}],"collection":[{"href":"http:\/\/www.jwv.de\/wp-json\/wp\/v2\/product"}],"about":[{"href":"http:\/\/www.jwv.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/product"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"http:\/\/www.jwv.de\/wp-json\/wp\/v2\/media\/491"}],"wp:attachment":[{"href":"http:\/\/www.jwv.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=191"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}